Donnerstag, 13. August 2009

Job

Das Leben eines selbständigen Freiberuflers ist toll. So lange man nicht irgendwo erscheinen muß, kann man schlafen, so lange man will, arbeiten, wann und wie man will. Hauptsache es wird dann alles zum vereinbarten Termin fertig. Überstunden gibt es nicht; es wird alles bezahlt. Man schreibt seine Rechnungen. Arbeitet von zu hause am eigenen Schreibtisch in bequemer Haltung. Wenn die Liebslingsserie nachmittags im Fernsehen kommt, unterbricht man halt mal kurz. Dazu kommen die angenehmen Nebenwirkungen: Technische Anschaffungen sind - sofern beruflich begründbar - absetzbar und die Mehrwertsteuer muß man auch nicht bezahlen. Arbeitslosen- und (staatliche) Rentenversicherung fallen auch nicht an. Man schließt seine eigene Versicherung ab. Zumeist sollte da auch mehr als bei den staatlichen Zwangsversicherungen rausspringen. - Eine paradiesische Arbeitswelt.
Nun hat man mir einen Job angeboten. Eine Festanstellung bei einem meiner bisherigen Kunden, für den ich gelegentlich gearbeitet habe. Das Gehalt ist noch verhandelbar und steht noch nicht fest. Das Angebot ist durchaus interessant (vorausgesetzt die Entlohnung stimmt dann auch), aber will ich wirklich montags bis freitags von 09.00 bis 18.00 Uhr in einem Büro sitzen? Und der eigentliche Knackpunkt ist ja: ich müßte dann nach Köln umziehen. Ok, Dortmund ist nicht meine Heimatstadt, wird es auch nie werden, und ich bin ja auch erst etwas über zehn Jahre hier. Aber ich mag Dortmund. Ich fühle mich wohl hier und will eigentlich gar nicht weg. Und Köln ist irgendwie so provinziell…
Jetzt warte ich noch auf die Gehaltsverhandlungen. Vielleicht entschädigt das ja für den ganzen Aufwand, denn schließlich bin ich käuflich!

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